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13.04.2023

Kinderturnen

Interview mit Maria

von Thi Phuc Nguyen-Jerke

am 01.04.2023

Seit einem Jahr bietet Maria Tanzstunden für die ukrainischen Kinder beim TSV Vaterstetten an. Durch die Familie, die sie am Anfang aufgenommen hat, ist sie zu uns gekommen. Sie wohnt aktuell mit ihrem Mann und zwei Kindern in einer Wohnung in Vaterstetten. Maria ist eine professionelle Tänzerin aus der Ukraine und nicht nur das. Vor den Osterferien hat Phuc mit ihr ein kleines Interview geführt, um mehr über sie zu erfahren und wie ihr Leben in Vaterstetten ist. 

Phuc: Hallo Maria, wie geht es dir heute?

Maria: Es geht mir gut, danke! Und dir?

Phuc: Mir geht es auch gut. Wie waren deine Stunden?

Maria: Super gut! Man merkt den Unterschied zwischen den Altersgruppen. Die Kleineren sind so süß und verträumt. Mit den Großen üben wir gerade für ein Konzert im Mai.

Phuc: Wow, was ist das für ein Konzert?

Maria: Da werden wir singen und tanzen. Lass dich überraschen! Du bekommst noch eine Einladung von mir. Komm vorbei, wenn du Zeit hast.

Phuc: Cool, ich freue mich! Hast du in den Osterferien schon etwas geplant?

Maria: Nichts großartiges, meine Schwester kommt zu Besuch‚ sie lebt in Spanien. Wir feiern Ostern zusammen. Hoffentlich ist das Wetter schön, damit wir raus gehen können.

Phuc: Maria, du lebst hier mit deiner Familie seit einem Jahr, wie fühlst du dich?

Maria: Es ist eine komplett andere Atmosphäre als in meinem vorigen Wohnort in der Ukraine. Da haben wir in der Großstadt gelebt. Ich mag Vaterstetten. Hier ist alles gepflegt, geplant gebaut wie Lego (lachend). Ich mag Vaterstetten, alle sind sehr nett und freundlich. Wir haben uns sehr willkommen gefühlt.

Phuc: Das freut mich zu hören. Was machen deine Kinder? Haben sie schon viel Deutsch gelernt?

Maria: Der große, Seraphim, ist in der 5. Klasse in der Mittelschule Vaterstetten. Er spielt Gitarre und macht mit Ilia Karate. Er ist sehr gut in Mathe und hat Chancen ins Gymnasium zu kommen, aber Deutsch ist noch ein Problem, obwohl er schon viel kann. Schauen wir, wohin er dann geht. Die Kleine ist 5 und geht in den Kindergarten, sie spricht aber noch nicht so gut Deutsch wie  Seraphim, sie kann bislang nur zählen.

Phuc: Was ist mit dir?

Maria: Naja, ich bemühe mich, es ist nicht so einfach. Ich kann mich schon vorstellen, ansonsten ist es noch schwer, in ganzen Sätzen zu sprechen.

Phuc: Ja, Deutsch ist schwer. Ich habe auch 3 Jahre gebraucht, um einigermaßen am normalen Unterricht teilnehmen zu können. Das bekommst du hin. Mal eine andere Sache: Wie bist du zum Tanzen gekommen?

Maria: Zum Tanzen kam ich durch meine Oma. Ich tanze seit ich 4 Jahre alt bin. Ich war von 7 bis 15 Jahren in der Kindertanzakademie, danach machte ich eine Tanzausbildung. In der Tanzakademie habe ich mich zur Regisseurin ausbilden lassen. Parallel studierte ich noch Psychologie spezialisiert auf Kinder und half vielen Kindern mit psychischen Problemen.

Phuc: Toll! Wie viele Kinder sind in deinen Stunden?

Maria: Also durchschnittlich 10 bis 12 Kinder. Das reicht auch, dann habe ich mehr Überblick über die Kinder. 

Phuc: Bist du zufrieden mit dem Verein?

Maria: Ja, total! Durch den Verein kann ich noch was mit Tanzen machen. Ich hoffe, dass ich später dann wieder zweimal in der Woche Stunden anbieten kann. Ich liebe Tanzen.

Phuc: Hast du schon mal darüber nachgedacht, auch für deutsche Kinder Tanzen oder Akrobatik anzubieten?

Maria: Akrobatik? Ich kann mir schon darüber Gedanken machen, ich mache das aber nur mit dir.

( Maria und Phuc lachen)

Phuc: Darüber sprechen wir nochmal. Erzähl mir bitte mehr von deinen Auftritten mit den Kindern!

Maria: Wir hatten ein paar Auftritte in der OHA und demnächst in München das Konzert.

Phuc: Hattest du auch lustige Momente?

Maria: Bisher noch nicht viele, vielleicht später.

Phuc: Wie schaut es mit Schwierigkeiten aus?

Maria: (lachend) natürlich Deutsch, und die Bürokratie. Alles hat seine Ordnung.

Phuc: Hast du hier neue Freunde?

Maria: Ja, viele Ukrainische Freunde, ansonsten sind alle so freundlich, dass ich das Gefühl habe, wir sind alle Freunde.

Phuc: Willst du uns noch was sagen?

Maria: Ich möchte mich im Namen alle Ukrainer in Vaterstellen bei allen bedanken. Ihr habt uns sehr herzlich aufgenommen und geholfen. Dankeschön an den TSV Vaterstetten, dass wir sportlich aktiv sein können und dass ich meine Tanzstunden anbieten kann.

Phuc: Vielen Dank für deine Zeit. Im Namen des Vereins wünsche ich dir weiterhin alles Gute und viel Spaß.